*Schulabbrecherquote: Land unterstützt die Stadt zu Verbesserung der Quote*
Stellungnahme der Ludwigshafener SPD-Landtagsabgeordneten Heike Scharfenberger und Anke Simon zu den Ergebnissen der Caritas-Studie hinsichtlich der Schulabbrecherquote.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Caritas weist für Deutschland den Trend aus, dass mehr junge Menschen die Schule ohne einen Abschluss verlassen. Auch Rheinland-Pfalz ist von diesem Trend betroffen. Allerdings nicht so stark wie andere Bundesländer. In großen Bereichen steht Rheinland-Pfalz mit Quoten von nur 2,5 bis 3,5 Prozent der Schulabgänger ohne Abschluss deutlich besser da als der Bund und viele andere Länder.
Ludwigshafen weist leider einen deutlich höheren Anteil junger Menschen ohne Schulabschluss auf. Hier gilt es jetzt zu handeln. Das Bildungsministerium hat sich deshalb jetzt eingeschaltet und wird gemeinsam mit der Stadt Ludwigshafen als Schulträger die Zahlen prüfen, Ursachen für die besondere Situation vor Ort identifizieren und dann auch entsprechende Maßnahmen ableiten. Auf besondere Herausforderungen reagiert das Land bereits jetzt in erheblichem Umfang: Etwa mit qualifizierten Sprachförderangeboten, der Hausaufgabenhilfe – aber auch mit dem Ausbau der Schulsozialarbeit an den Schulen, die den Abschluss der Berufsreife anbieten, oder dem landesweiten Inklusionsfonds mit 10 Millionen Euro jährlich.
Auch ganz konkret in Ludwigshafen sind bereits Projekte angelaufen, die sich der herausfordernden Situation vor Ort annehmen: Das 2018 gestartete Schulentwicklungsprojekt „WirGestaltenSchule“ etwa – eine Kooperation zwischen der Schulaufsicht, der Stadt und der BASF SE – zielt auf die Verbesserung der Bildungsgerechtigkeit ab. Durch nachhaltige Schulentwicklungsprozesse und -konzepte an Realschulen plus sollen die Chancen von Heranwachsenden mit potentieller Bildungsbenachteiligung verbessert werden.
Scharfenberger und Simon: „Ziel muss es sein, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler einen Abschluss erreichen. Deswegen nehmen wir die Entwicklung sehr ernst – allerdings ist die Situation insgesamt nicht einfacher geworden, was sich auch im Bundestrend widerspiegelt. Sicherlich spielen dabei Faktoren, wie eine zunehmende Heterogenität der Schülerschaft oder gesteigerte Sprachförderbedarfe bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund eine Rolle“.
Auch die Ausweitung des äußerst erfolgreichen Projekts „Keine/r ohne Abschluss“ (KoA) auf inzwischen 13 Standorte, die Verkleinerung der Berufsvorbereitungsklassen von 16 auf 14 Schülerinnen und Schüler und zahlreiche Projekte zur Begleitung am Übergang Schule in Ausbildung und Beruf tragen dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler einen Schulabschluss erhalten können.
Simon und Scharfenberger: „Damit wird deutlich: Das Land macht sich dafür stark, dass auch bei denjenigen, die schulische Probleme haben, der Abschluss doch noch gelingt – auch in der Stadt Ludwigshafen. Man sollte und muss diesen Maßnahmen nun auch Zeit geben, damit sie wirken können. Nur wer über eine solide Grundbildung verfügt, wird auch durch lebenslanges Lernen im weiteren Verlauf seiner Biographie mit dem rasanten Wandel in der Arbeitswelt Schritt halten können. Es darf niemand zurückgelassen werden“.
**
**
**